Die Geschichte des Edelstahls – Wie fing alles an?

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Edelstahl schon vor der Antike?

Nein, so lange gibt es Edelstahl noch nicht. Werkzeuge oder Schwerter wurden damals schließlich aus Eisen und nicht aus Edelstahl hergestellt. Während Eisen ein reines Metall ist, handelt es sich bei Edelstahl um eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung, die weniger als 2% Kohlenstoff enthält. Enthält die Legierung mindestens 12% vom Sekundärrohstoff Chrom, gilt dieser als nicht-rostend. Auch Nickel oder Molybdän fördern zusätzlich die Korrosionsbeständigkeit.

Doch wie fing alles an?

Bereits im Jahr 1821 entdeckte der französische Mineraloge Pierre Berthier, dass die Zugabe von Chrom bei der damaligen Stahlproduktion einen sehr positiven Effekt auf das Korrosionsverhalten der Stähle hatte. Trotzdem dauerte es noch fast 100 Jahre, bis es endlich soweit war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts benötigte die Chemieindustrie für moderne Syntheseverfahren einen korrosionsbeständigen Werkstoff. (1)

Im Forschungslabor der Fa. Krupp in Essen, gelang dem Metallurgen und Physiker Benno Strauß und seinem Mitarbeiter Eduard Maurer, seines Zeichens Metallurg und Chemiker, der Durchbruch. Die  Versuche        V2a und V4a brachten den langersehnten Erfolg. Dabei wurde durch gezielte Zuführung von Nickel und Chrom eine bahnbrechende Materialeigenschaft erreicht – die Korrosionsbeständigkeit und die Resistenz gegen viele Arten von Säuren. Diese eröffnen bis heute ungeahnte Einsatzmöglichkeiten. Das Produkt, Edelstahl Rostfrei, beginnt seinen Siegeszug.
Daraufhin wurden im Oktober 1912 zwei Patente auf austenitische Stähle mit hoher Widerstandskraft gegen Korrosion angemeldet und dann im Jahr 1922 der Name Nirosta als Marke geschützt. Seitdem kam es zu zahlreichen weiteren Veredelungen. (2)

1913 entwickelte der Engländer Harry Brearley einen martensitischen Stahl für Bestecke. 13 Jahre später wurden sogar künstliche Gelenke aus Edelstahl implantiert. (3)

Aber nicht nur bei der Entwicklung neuer Werkstoffe gelang der Durchbruch. Auch bei den Maschinen, die bei der Bandherstellung zum Einsatz kamen, gab es Fortschritte. Hier sei der Pole Tadeusz Sendzimir, im 20. Jahrhundert eine bekannte Größe in der Branche, genannt. Er hat das im Jahr 1930 von Wilhelm Rohn entwickelte Mehrrollenwalzwerk mit 2 Arbeitswalzen und 4 Stützwalzen verbessert. Eines seiner 120 Patente ist das nach ihm benannte Sendzimir-Gerüst. Dabei handelt es sich um ein Mehrrollen-Gerüst zum Kaltwalzen von breiten Stahlbändern. Mit bis zu 18 Abstützrollen werden zwei dünne Arbeitswalzen im Gehäuse gehalten und stabilisiert, sodass hohe Dickenabnahmen und enge Toleranzen möglich werden. (2)

Natürlich wird auch heute noch Edelstahl in vielfältigen und zahlreichen Anwendungsbereichen genutzt. So wird Edelstahl Rostfrei zum Beispiel im Möbelbau, dem Schiffbau, in der Küchen-/ oder Haushaltsindustrie, der Automobilindustrie, der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrt und diversen anderen Bereichen eingesetzt. Der Einsatzbereich ist nahezu unerschöpflich…

Quellen:
(1) Rostfrei Stahl (2021),Das Geheimnis von rostfreiem Edelstahl
(2) D. Schulz (o.D.),Das Grosse Stahl Buch
(3) MW Interior (2018),Die Geschichte des Edelstahls

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